Im Jahre 1922 begannen Toni Sorger und Franz
Schuhmann aus VereinsgruenderLiebe zur Zupfmusik gemeinsam zu spielen. Zwei Jahre später schlossen sich Otto Momburg und Martin Becker dem Duo an. Aus dem anfänglichen legeren Beisammensein entwickelte sich eine wachsende Begeisterung für Mandolinen- und Gitarrenklänge. Anlässlich der Weihnachtsfeier 1925 entschieden sich die Musiker zur Vereinsgründung. Im Laufe des folgenden Jahres wurden die Statuten ausgearbeitet und am 31. Januar 1926 der „Mandolinen-Quartett-Verein“ ins Leben gerufen. Es spielte in der Besetzung 1. und 2. Mandoline, Mandola sowie Gitarre. Konzerte und Mitwirkungen bestimmten das Vereinsleben. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung wurde das Quartett beim Mandolinenwettstreit in Mayen mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr 1927 gewann der Verein bei einem Wettbewerb in Bonn eine wertvolle Mandola.

Dank guter Kontakte von Toni Sorger zu bekannten Persönlichkeiten wie Theodor Ritter veranstaltete das Orchester am 2. September 1929 in Bad Hönningen ein Gastspiel der „Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Dortmund“. Der Kauf neuer Instrumente wurde noch bis etwa 1930 über Anteilscheine finanziert, die später per Auslosung zurückgezahlt wurden. 1932 trat der Verein dem Deutschen Mandolinen- und Gitarrenspieler-Bund (DMGB), einer der beiden Vorgängerorganisationen des heutigen Bundes Deutscher Zupfmusiker (BDZ), bei.

Bereits 1935 wurde – vermutlich auf Weisung vorgesetzter staatlicher Stellen – über die Zusammenlegung der beiden einheimischen Mandolinenvereine diskutiert. Ein Ausflug am 29. August 1939 zum „Braubacher Mandolinenverein“ war die letzte gemeinsame Aktivität vor dem Krieg.

„Während des Krieges ruhte das Vereinsleben. Anfangs wurden die Proben noch weiter beibehalten, doch ließ sich dies wegen der Verdunkelung und später wegen der Fliegergefahr nicht mehr lange durchführen“ (Originalzitat aus dem Protokollbuch). Nachdem der Dirigent Toni Sorger im Februar 1940 zur Wehrmacht eingezogen war, stellte man die regelmäßigen Proben ein.

Am 2. Februar 1946, nach der Heimkehr von Toni Sorger, fand die erste Orchesterprobe statt. Durch den Zusammenschluss mit dem einheimischen Mandolinenorchester „Rheinklänge“ änderte sich der Name in „Vereinigte Mandolinenorchester 1926 Bad Hönningen“. Im gleichen Jahr wurde ein gemischter Chor gegründet, der sich dem Zupforchester anschloss. 1949 änderte sich der Vereinsname nochmals in „Zupfmusikfreunde und gemischter Chor Bad Hönningen“. Im August 1951 feierte das Orchester unter Mitwirkung des damals sehr bekannten „Althoff-Septetts“ sein 25-jähriges Jubiläum.

Ebenfalls im gebührenden Rahmen wurde 1956 ein Festkonzert zum 30-jährigen Jubiläum veranstaltet. 1959 verringerte sich die Zahl der Orchestermitglieder auf sieben Personen und der Vorstand überlegte bereits eine Vereinsauflösung und eine Neugründung des Gesangvereins für den gemischten Chor. Das Durchhaltevermögen der wenigen Aktiven war jedoch Auslöser für eine Wiederbelebung des Orchesters.

Jubilaeum_30_Jahre

1966 feierte man das 40-jährige Jubiläum unter Mitwirkung von Solisten und Orchestern. Über viele Jahre verband die Zupfmusikfreunde eine enge Freundschaft mit Spielern der „Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Wuppertal“ wie Franz Lenze, Carl August Scherber, seinem Dirigenten Ludwig Mauelshagen und anderen.

Während der Vorbereitungen zum 50-jährigen Vereinsjubiläum verstarb 1976 der Mitbegründer, Dirigent und Instrumentalausbilder Toni Sorger. Aus diesem traurigen Anlass verzichtete man auf die Feierlichkeiten zum Jubiläum. Der Verein stand nun vor der schwierigen Aufgabe, einen neuen Dirigenten zu suchen, der dann mit Johannes Rauchhaus gefunden wurde. 1978 verstarb auch er plötzlich und das Orchester probte ein Jahr lang ohne Musikleiter. Zur gleichen Zeit wurden die Choraktivitäten mangels männlicher Stimmen aufgegeben.

1979 übernahm der junge Dirigent Elio Hackner die Leitung der Zupfmusikfreunde. 1981 feierte man unter Mitwirkung des „Mandolinenvereins Heimersheim“ sowie den Mandolinensolisten Silvia und Takashi Ochi das 55-jährige Bestehen des Orchesters. Auch zum 60-jährigen Jubiläum gab es unter Elio Hackner und Mitwirkung des „Kali Chors“ ein Festkonzert. In den Jahren 1989-1990 war Dominik Hackner Dirigent der Zupfmusikfreunde. Ab 1991 wurde das Orchester von Wolfgang Gierenstein geleitet. Alle diese Dirigenten leisteten kontinuierliche Aufbauarbeit und brachten das Orchester auf sein heutiges Niveau.

1996 bildeten ein Kirchen- und ein Begegnungskonzert die Festlichkeiten zum 70-jährigen Jubiläum des Vereins. Die von einigen Spielern absolvierten Fortbildungskurse des BDZ – Landesverband Rheinland-Pfalz – machen sich ebenfalls im künstlerischen Niveau positiv bemerkbar. Für eine solide musikalische Grundlage sorgt die von Inge Honnef seit 1980 betriebene Instrumentalausbildung. Erfolgreiche Teilnahme einiger Nachwuchsspieler beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ (Regional-, Landes- und Bundespreisträger) seit 1987 geben hierfür Zeugnis. Die Zupfmusikfreunde beteiligten sich 1995 am Landesorchesterwettbewerb in Kaiserslautern und gewannen den 2. Preis. Beim Landesentscheid 1999 erreichten sie mit 23 von 25 Punkten den 1. Platz.

1999 stellte Franz-Josef Honnef das Amt des Vereinsvorsitzenden nach 21 Jahren leidenschaftlichen Engagements zur Verfügung. Das Jahr 2000 wurde von seinem Tode überschattet.

Im Jahr 2001 feierten die „Zupfmusikfreunde Bad Hönningen“ ihr 75-jähriges Jubiläum unter anderem mit einem gemeinsamen Konzert mit dem Zupforchester Rheinland-Pfalz (ZORP).

Vom Herbst 2003 bis Ende 2006 stand Kornelia Reuter als Dirigentin und Blockflötensolistin dem Ensemble vor. Unter ihrer Leitung trat das Bad Hönninger Orchester Ende Mai 2006 erstmals beim „Eurofestival Zupfmusik“ in Bamberg auf und präsentierte dort drei Stücke aus seinem Repertoire.

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Von 2007 bis Anfang 2012 wurde das Zupforchester von Ela Zagori dirigiert, die als Profi-Violinistin nicht nur die musikalische Leitung des Orchesters inne hatte, sondern mit der Violine auch bei manchem Konzert das Programm bereicherte.

2010 bildete das im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz veranstaltete Konzert „Feuerland, Zuckerhut,Cuba Libre“ den Höhepunkt des Jahres. Zusammen mit dem Profi-Musiker Jose Antonio Zambrano spielten die Zupfmusikfreunde sowohl in Orchester- als auch in verschiedenen Ensemble- Formationen verschiedene lateinamerikanische Stücke unterschiedlicher Komponisten, unter anderem auch von Jose Antonio Zambrano selbst.

Seit März 2012 stehen die ZMF unter der musikalischen Leitung von Klaus Neuroth.